2024/04/01 Döbeln (eig. Bericht) – KNOBLOCH, bekannt als einer der größeren Arbeitgeber Döbelns und älteste Briefkastenfirma Deutschlands, wird 2025 ins neue Firmengelände an der Eichbergstraße umziehen. Die entsprechenden Renovierungs- und Umbauarbeiten werden auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts durch Steuermittel mitfinanziert. Sie laufen bereits seit Sommer 2023 auf vollen Touren und liegen nach Auskunft der Beteiligten perfekt im Zeitplan, „solange wir keine Überraschungen erleben“.
Das war der Stand der Dinge bis zu dem Moment, in dem die Bauarbeiter ein weiteres Kellergeschoss entdeckten, das nicht in den Plänen verzeichnet ist – und offensichtlich bis vor Kurzem als Cannabis-Plantage genutzt wurde. Wie unsere Fotostrecke zeigt, fanden sich nicht nur typische Grower-Gerätschaften wie Lüfter, sondern sogar auch noch einige Pflanzen, die von den unbekannten Betreibern anscheinend nicht mehr „in Sicherheit gebracht“ werden konnten.
Geschäftsführer Thomas Kolbe ist genauso überrascht wie die Baufirmen, stellt aber bereits erste Überlegungen an: „Natürlich ist so ein Fund erst einmal problematisch, und die Reaktion der Öffentlichkeit bleibt abzuwarten. Andererseits wäre KNOBLOCH kein erfolgsorientiertes Unternehmen, wenn wir nun nicht ausloten würden, ob sich das nicht – selbstverständlich strikt im Rahmen der Gesetze! – auch als Chance zur Erweiterung des Geschäftsfelds nutzen lässt, wenn uns so etwas quasi in den Schoß fällt.“
Kolbe weiter: „Umweltbewusst und nachhaltig sind wir bekanntlich schon seit Jahrzehnten, und tatsächlich haben wir fast alle benötigten Komponenten bereits an Bord. Es mag sich erst einmal verrückt anhören, dass aktive Pflanzenzucht einen logischen Schritt für KNOBLOCH darstellt – aber hier wächst eigentlich nur zusammen, was zusammengehört. Die wesentlichen Bausteine sind:
Das lichttechnische Know-How: Wir haben es schon lange, unser Programm geht von beleuchteten Klingeltastern über Licht in Paketkästen und an Hausnummern bis zur kompletten Beleuchtung des Hauseingangs.
Das gärtnerische Know-How: Wir fertigen und liefern nicht nur Kaminholzwagen, sondern auch unseren berühmten Gartencaddy, der insbesondere bei einem solchen Vorhaben die Aufzucht fast jeder Pflanzensorte zum Kinderspiel macht.
Das umwelttechnische Know-How: Wir setzen seit Jahrzehnten auf lokale Ressourcen und kurze Wege. Diesen Prinzipien bleiben wir auch bei der Cannabiszucht treu: biologisch vollwertiger Dünger und Erde aus Sachsen, die Samen kommen vom Hanfbauern vor Ort (und nicht aus Holland oder gar aus Fernost).
Das energietechnische Know-How: Wir haben seit Langem eine Photovoltaik-Anlage, die im Rahmen des Umzugs noch einmal massiv vergrößert wurde – mit dem Erfolg, dass unsere Cannabiszucht zu 100% klimaneutral ist.
Das logistische Know-How: Mit unserer Abholstation PIKNO für den Einzelhandel ist die Auslieferung des Produkts an Endkunden auch außerhalb der regulären Geschäftszeiten möglich – wenn es nötig sein sollte, auch Sonntagnacht.
Das zwischenmenschliche Know-How: Die vorgefundenen Pflanzen wurden gerecht unter den interessierten Mitarbeitern zur korrekten Entsorgung verteilt. Insider-Berichten zufolge bekam das sowieso schon gute Arbeitsklima auf der Baustelle dadurch einen Extraschub. Außerdem sollen sich Auftragsabwicklung und Fertigung, normalerweise natürliche Feinde im Betrieb, gemeinsam um Endkontrolle der zukünftigen Pflanzenzucht beworben haben, was ein absolutes Novum darstellt.”
Soweit also der Geschäftsführer. Wir werden selbstverständlich berichten, was noch alles passiert, und drücken den Beteiligten die grünen Daumen. Die Redaktion wünscht allseits einen bunten Sommer und eine entspannte Zukunft!
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