Verkehrswende mit einer clever umgewidmeten Paketanlage

Verkehrswende mit einer clever umgewidmeten Paketanlage

  • Von H. Deichgraf
  • 01. Mrz 2024

Das Konzept „Park & Ride“ für den ÖPNV soll die Innenstädte entlasten. Es stammt aus den 60ern und denkt ganz altersgemäß eigentlich nur an Autofahrer. Im Münsterland haben Stadtverwaltung und Caritas zusammen mit dem örtlichen Verkehrsverbund weitergedacht. Das mit berechtigtem Stolz nun vorgestellte Ergebnis ist eine Radstation. Aber was hat eine Briefkastenfirma damit zu tun?

Wir könnten an dieser Stelle auflisten, was KNOBLOCH für die Umwelt tut, von Pulverlackbeschichtung über lokale Ressourcen bis zur hauseigenen PV-Anlage. Das machen wir sonst auch gern, aber tatsächlich ist das hier mit unserer Hilfe gelöste Problem nicht so komplex wie andere Umweltthemen. Worum es geht? Wer mit dem Auto bis zum P&R der nächsten S-Bahn fährt, bringt seinen abschließbaren Spind sozusagen gleich mit. Wer dasselbe mit dem Fahrrad tut, hat dagegen ein Verstauproblem für Dinge wie Sturzhelm, Regenschutz und Handschuhe. Die Standardlösung ist ein Rucksack, den man dann gezwungenermaßen den ganzen Tag mit sich herumschleppt – und der auch noch genug Platz für ein Handtuch bietet. Wer das für überflüssig hält, lebt vermutlich in einer so trockenen Gegend, dass er sich noch nie in Bürokleidung auf einen klatschnassen Sattel gesetzt hat.

Radstation von außen

Die Radstation in Ahlen liegt direkt neben dem S-Bahnhof. Sie bietet Indoor-Stellplätze für 200 Fahrräder, einen Reparaturservice und einen e-bike-Verleih.

unsere Schließfachanlage

Auf den ersten Blick ist das eine klassische Spind-Anlage, aber eben für das 21. Jahrhundert – mit Autorisierung per Chip anstelle mechanischer Schlösser und automatischer Zuweisung des jeweils nächsten freien Fachs.

Lösungen für das 21. Jahrhundert

Die von KNOBLOCH in der Radstation verbaute Anlage bietet 24 Fächer mit jeweils 1000 Litern (400x660x380mm) Volumen und damit Platz auch für den sperrigsten Rucksack. Für die Kompaktverkleidung RI232 haben sich die Betreiber die Farbe RAL 5012 Lichtblau glatt seidenglänzend ausgesucht.

Spinde gibt es natürlich schon etwas länger (tatsächlich entstand der Begriff bereits im 16. Jahrhundert). Mit der klassischen Variante, die jedem Benutzer ein fixes Fach und den dazugehörigen Schlüssel gibt, wären hier allerdings 200 Fächer fällig, von denen überdies der größte Teil unbenutzt bleibt. Unsere Anlage arbeitet deshalb nicht mit mechanischen Schlüsseln, sondern mit Transponder-Chips und einer zentralen Steuerung, die das jeweils nächste freie Fach automatisch heraussucht. (Dass für 200 Fahrrad-Stellplätze 24 Fächer vorgesehen wurden, geschah auf der Basis von Erfahrungswerten und damit ähnlich wie bei Brief- und Paketkästen, dort ist das Verhältnis allerdings eher 3:1 statt 8:1.)

Transponder-Chips bieten gegenüber mechanischen Schlüsseln eine ganze Reihe von Vorteilen. Unter anderem kann man bei ihnen einen Gültigkeitszeitraum einprogrammieren, der einem Monats- oder Jahresabonnement entspricht. Verloren gegangene Transponder machen im Gegensatz zu mechanischen Schließsystemen keinen Wechsel des Schlosses nötig, sondern werden schlicht beim System abgemeldet, d.h. für ungültig erklärt.

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