Volle Kraft in die Zukunft!

Volle Kraft in die Zukunft!

  • Von H. Deichgraf
  • 02. Feb 2023

Als älteste Briefkastenfirma Deutschlands können wir vieles aus 150 Jahren Firmengeschichte erzählen, in der Döbeln immer eine zentrale Rolle spielt – sei es nun als Gründungsort vor einer kleinen Ewigkeit oder als Heimat einer verschworenen Truppe, die nach Mauerfall und Restitution mit beispiellosem Einsatz den Wiederanlauf ermöglichte. Im Jahr 1995 waren wir gerade einmal 17 Leute. Als das Jahrhunderthochwasser 2002 unseren Firmensitz in der Waldheimer Straße überflutete, schien die Marschrichtung klar zu sein: Erwerb neuer Büro- und Fertigungsstätten im hochwassersicheren Döbelner Industriegebiet, Ausbau und Umzug dorthin. Tatsächlich machte das rasante Wachstum der Firma erst einmal zusätzliche Gebäude in der Waldheimer Straße nötig, und aus dem geplanten Umzug wurde eine Erweiterung um einen zweiten Standort. Heute hat KNOBLOCH rund 190 Mitarbeiter, denen der Platz in beiden Standorten für Design und Konstruktion, Verwaltung und Produktion, Lagerlogistik und Service schon länger nicht mehr reicht.

Deshalb soll es diesmal ein echter Umzug werden, auf das ehemalige Gelände des Automobilzulieferers Autoliv, das im Vergleich zu den beiden bisherigen Standorten gut 50% mehr Fläche bietet – und natürlich in Döbeln liegt, nämlich an der Eichbergstraße. Der Kaufvertrag mit dem Freistaat Sachsen ist dank tatkräftiger Mithilfe der Döbelner Stadtverwaltung bereits unterschrieben.

Thomas Kolbe, der die Geschäftsführung des Familienunternehmens 2002 von seinen Eltern übernahm und zusammen mit seiner Schwester auch Eigentümer ist: „Hier geht es um einen zweistelligen Millionenbetrag und in absoluten Zahlen die größte Investition der Firmengeschichte. Dass wir dabei in Döbeln bleiben, ist nicht nur unserem Traditionsbewusstsein zu verdanken: Der weitaus größte Teil unserer Mitarbeiter kommt aus der unmittelbaren Umgebung, genauso wie das in Jahrzehnten gewachsene Netz regionaler Zulieferer. Enge Nachbarschaft mit kurzen Wegen sorgt für persönlichen Zusammenhalt, fördert die lokale Wirtschaft und reduziert die Belastung der Umwelt, das ist ein Gewinn für alle“.

In Sachen Umweltschutz gilt KNOBLOCH als Vorreiter. Das schlägt sich in der firmeneigenen Stromerzeugung per Photovoltaik genauso nieder wie im durchgehend eingesetzten Pulverlackierverfahren, das vollständig ohne schädliche Lösungsmittel auskommt. Im neuen Firmengelände soll die Lackiererei ein weiteres Mal auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden.

Die Zukunft sieht Thomas Kolbe im Übrigen positiv: „Trotz einer gewissen Stagnation bei Neubauten und der bekannt schwierigen Gesamtlage in Europa haben wir uns weiter als Deutschlands Nummer zwei in der Branche festigen können. Bei Altbauten besteht großer Modernisierungsbedarf, und die Corona-Pandemie zeigt sich in doppelter Hinsicht als Motor, nämlich sowohl in einer durch Home Office veränderten Arbeitswelt als auch im Einkaufsverhalten und dem daraus resultierenden Warenversand. Paketempfang in Abwesenheit mit elektronischer Benachrichtigung des Empfängers wird zu einem Grundpfeiler der Lebensqualität, und wir haben die entsprechenden Anlagen im Programm – nicht nur für große Immobilien mit Dutzenden von Parteien, sondern auch für Ein- und Zweifamilienhäuser.“
Auch wenn natürlich einiges an Renovierungs- und Ausbauarbeiten zu leisten ist, soll der Umzug bereits 2025 abgeschlossen werden.

Eine erste Ansicht des Gebäudekomplexes (von der Eichbergstraße aus, zu sehen sind die Kantine und eine Fertigungshalle) lässt erahnen, wie gewaltig die Veränderungen ausfallen werden. Der Freistaat Sachsen hat noch das Ausräumen und die endgültige Übergabe vor sich – und dann machen wir uns mit Hochdruck an die Umbauarbeiten, von denen wir von Zeit zu Zeit im Rahmen eines Bautagebuchs berichten wollen – Briefkastenfirma Deutschland.

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